Count down

11.08.2021
Der Count down läuft. Nun ist es amtlich, der Kaufvertrag für mein Haus beim Notar wurde von allen Beteiligten unterschrieben.
Leider hatte der Notar auch eine Überraschung parat, es wird eher 8 – 10 Wochen dauern statt der angenommenen 6 Wochen für den Grundbucheintrag (die Auflassung). Im Rahmen der, von der Regierung, viel gepriesenen Digitalisierung ein Armutszeugnis. Nicht umsonst ist Deutschland in der Digitalisierungs-Rangliste noch hinter dem Oman, Kasachstan und Griechenland. Viele Politiker scheinen es schon für „digital“ genug zu halten, wenn man die Terminvereinbarung online machen kann. Wobei ich ehrlicherweise zugeben muß, daß ich den tatsächlichen Grund für diese lange Bearbeitungszeit nicht kenne. Vielleicht liegt es ja nicht an der mangelhaften Digitalisierung, sondern einfach an einer Überlastung des Amtsgerichts, weil gerade 100.000 Grundstücke verkauft wurden.
Also wird aus Ende September eher Ende Oktober für die Übergabe.
Die Möbel, die ich entsorge, gehen Ende August zum Sperrmüll. Anfang September fahre ich dann die 2. Hälfte meines Hausstandes nach Portugal. Da ich nun bis zur Übergabe mehr Zeit habe, bleibe ich nicht nur eine Woche auf dem Boot, sondern drei Wochen, bevor ich wieder nach Hause fahre.
Ein Skipper von einem Nachbarboot hat mich schon vorgewarnt, daß Asche das Deck verdreckt hat. Auch in Portugal wüten ja Waldbrände.

20.08.2021
Inzwischen ist nicht viel passiert, immer noch räume ich Sachen um. Entweder um sie zu verpacken oder zu entsorgen. Während der letzten sonnigen Tage sind viele, der vor der Tür lagernden Dinge mitgenommen worden. Ich war im Regen auch wieder bei der Wertstoffsammelstelle, um vor allem Metall und Kunststoffe zu entsorgen. Auch ein alter Winterreifen wurde, für 3,- Euro entsorgt. Aus meinem Mobiliar sind nun 3 Schränke in ihre Bestandteile zerlegt und in die Garage getragen worden. Am nächsten Freitag kommen die netten Sperrmüllmänner vorbei und holen hoffentlich alles ab. Das könnte knapp werden, die Grenze liegt bei 5 Kubikmeter. Mein Bett und ein paar kleinere Möbel kommen noch dazu. Ich hoffe ich bekomme das Wasser aus meinem Wasserbett, ohne für eine Überflutung zu sorgen. In den Matratzen schlummern immerhin ca. 1000l Wasser.
Paradoxerweise bin ich gleichzeitig aber immer noch damit beschäftigt, meine Ausrüstung zu vervollständigen und damit immer weiter Neues einzukaufen.
Heute kamen gleich 3 Geschenke an, mit die teuersten der letzten Tage.

Die gopro Hero 9 wird mir hoffentlich dabei helfen alle Interessierten mit vielen kleinen Filmchen auf dem Laufenden zu halten. Allerdings wird es wohl noch eine Weile dauern bis es etwas Sehenswertes zu filmen gibt.
Die 4 Lithium-Module sollen meinen Bordstrom etwas ausbauen. Der Vorbesitzer sagte mir, daß mit dem Gefrierschrank, der Strombedarf oft über dem liegt, was die Solarzellen liefern können. Ich wollte deshalb die Batteriekapazität ausbauen. Dummerweise kann man in einen „alten“ Batteriepack mit AGM-Batterien nicht einfach eine neue Batterie einfügen. Die wäre in kurzer Zeit „aufgebraucht“. Komplett austauschen wollte ich die Batterien aber auch nicht, die sind ja gerade mal 4 Jahre alt. Deshalb habe ich mich für Lithium-Akkus entschieden, die ein eigenes Energiemanagement haben und als Ergänzung zu herkömmlichen Blei-Akkus konzipiert sind. Das System von BOS wird parallel zu den bestehenden Batterien angeschlossen und alles, was an Steuerung notwendig ist, ist bereits in dem Lithium-Modul verbaut. Dadurch wird zum einen die Kapazität erweitert, von bisher nutzbaren ca. 330 Ah auf 430 Ah und auch noch die Lebendauer der AGMs verlängert (laut Hersteller BOS). Ich hoffe das bewährt sich, den die BOS Module sind teuer.
Als Drittes kam heute auch noch die passende Matratze für die Gästekoje an. Die Matratze wurde vor 10 Tagen schon mal geliefert, aber 10 cm zu kurz. Ich hatte fast 5 Wochen darauf gewartet und bin froh, daß ich mir die Arbeit gemacht hatte, sie zu Hause schon auszupacken. Heute kam nun der Schaumstoff in der richtigen Länge und ich habe ihn in die zuvor gelieferte Hülle gepackt. Es sind zwar eher 198 cm, aber das wird sich schon noch ein wenig ausdehnen.
Ach ja, und ebenfalls heute wurde bei Bauer mein Kompressor produziert. Ja tatsächlich. Die liegen da scheinbar nicht auf Lager, sondern werden für jeden Kunden auf Bestellung hergestellt. Mir wurde bestätigt, daß er heute in den Versand ging. Ich rechne also nächste Woche mit der Lieferung. Ich werde berichten 🙂

24.08.2021
Das Wasserbett ist Geschichte.
Das ging einfacher als ich befürchtet hatte, es gab keine Überschwemmung.
Mit der kleinen Pumpe, die ich gekauft hatte und einer Bohrmaschine, war der größte Teil des Wassers schnell entsorgt. Allerdings mußte ich die letzten 50 Liter quasi aus der Matratze in einen Eimer drücken.
Damit man auf der Matratze nicht seekrank wird, also ständig hin und her schwappt, ist da ein Fließ eingearbeitet, das die Wasserbewegung dämpft. Das Fließ war mit Wasser vollgesogen und selbst nur mit diesem Restwasser war sie zu schwer um sie wegzutragen. So hat das Auspressen der 50 Liter etwa so lange gedauert wie das einfache Absaugen der 450 Liter zuvor.

Als das Wasser erst einmal raus war, ging das Zerlegen des Bettgestells recht einfach. Und wer sich schon mal gefragt hat, wie so ein Wasserbett aufgebaut ist, kann das in den Bildern nun sehen.
Die meisten Betten lassen sich in ein Wasserbett umbauen, da der Rahmen so gut wie nicht belastet wird. Der spezielle Unterbau nimmt die Wasserlast auf und verteilt sie über die ganze Bettfläche auf den Fußboden. Sollte die Wassermatratze einmal kaputtgehen, passiert auch nicht viel, jedenfalls gibt es keine Überschwemmung. Das Wasser wird durch eine Wanne im Bett aufgefangen und kann dann abgepumpt werden, ohne daß der Nachbar in der Wohnung darunter nasse Füße bekommt.
Jedenfalls bin ich jetzt ohne Bett und schlafe die letzten Wochen zu Hause auf einer alten Matratze, die ich glücklicherweise die letzten 12 Jahre aufbewahrt habe und die schon mal als Gästebett gedient hat.

31.08.2021
Der Bauer Tauchkompressor wurde geliefert. Da ich inzwischen ja so meine Erfahrungen mit größeren Lieferungen gemacht habe, packe ich alles aus und überprüfe die Funktion oder zumindest den Zustand der Teile. Daß diese Überprüfung auch bei eigentlich guten Firmen notwendig ist, hat sich auch hier bei Bauer Kompressoren wieder bestätigt. Sofort fällt auf, daß der Antriebsmotor mit Öl verschmiert ist und sich auf dem Boden des Kartons eine Öllache gebildet hat.
Der Kompressor wurde so weit gekippt, daß Motoröl über den Vergaser und den Luftfilter, ausgelaufen ist. Sehr ärgerlich! Der Luftfilter und das ganze Gehäuse ist mit Öl versifft. Also alles fotografieren und beim Händler reklamieren.
Glücklicherweise scheint der Kompressorblock in Ordnung zu sein. Da wartet man Wochen auf so ein Gerät und dann so ein Mist. Am liebsten würde ich es komplett zurückschicken, aber dafür ist nun eben keine Zeit mehr.
Daß die Bauer Ingenieure sich keine Lösung für dieses Problem einfallen lassen können, wirft kein gutes Licht auf sie. Ich könnte wetten, daß das nicht das erste Mal passiert ist.

Inzwischen habe ich wieder Platz in meiner Garage. Der Sperrmüll wurde letzten Freitag abgeholt. Damit ist schon wieder ein Teil dessen, was ich entsorgen muß, aus dem Weg. Jetzt kann ich die Sachen, die nächste Woche nach Portugal transportiert werden müssen, zum Verladen in die Garage räumen. Das Schleppen nimmt kein Ende.

15.09.2021
Die letzten Tage war ich wieder vollauf beschäftigt und bin nicht zum Schreiben gekommen. Das möchte ich nun gerne nachholen.
Das Problem mit dem Bauer-Kompressor konnte noch gerade so gelöst werden. Allerdings wirklich zufrieden bin ich nicht. Das verölte Luftfiltergehäuse und den Vergaser mußte ich mühsam selbst reinigen, so gut es eben ging. Von Bauer-Kompressoren bekam ich nur Motorenöl, den Luftfilter des Motors und den Luftfilter des Kompressors nachgeliefert. Wobei der Luftfilter des Motors buchstäblich in letzter Stunde am Dienstag geliefert wurde, da ich am Mittwochfrüh nach Portugal aufgebrochen bin. Da bekommt man von Bauer quasi ein beschädigtes Teil geliefert und darf es auch noch selbst reparieren. Ich hatte auch herausgefunden, daß Bauer zu viel Motorenöl eingefüllt hatte, denn obwohl einiges an Öl herausgelaufen war, war der Ölstand im Motor noch zu hoch und ich habe überschüssiges Öl abgelassen. Es gab keine Entschuldigung, keinen Preisnachlass, weil ich ja schließlich die Arbeit hatte, nichts. Ich werde den Kundendienst von Bauer-Kompressoren ganz sicher nicht empfehlen.
Am Dienstag hatte ich mir den Leihanhänger abgeholt und dann direkt mit allen Kartons und Stauboxen und was ich sonst so hatte, beladen. Das hat alles gerade so hineingepaßt. Der Anhänger war komplett voll. Allerdings war er auch etwas kleiner als bei der ersten Fahrt.
Am Mittwochmorgen (8.09.2021) ging es dann los Richtung Süden, über Luxemburg, Frankreich, Spanien bis nach Portugal an die Algarve, ca. 2500 km in drei Tagen. Durch die Überschwemmungen und die gesperrte A1 südlich von Köln, mußte ich leider direkt einen Umweg über Bonn und Trier nehmen.
Ansonsten ging es ohne Zwischenfälle weiter und besonders angenehm war wiederum die Strecke in Spanien, an Salamanca vorbei durch die Extremadura.
In Alvor angekommen hat mich ein freundlicher Engländer mit dem Dinghi auf meine Mephisto gebracht und ich konnte erst einmal entspannen. Samstag und Sonntag habe ich dann damit verbracht etwas Proviant einzukaufen und mit dem Dinghi ein paar Koffer und Taschen mit Klamotten, Bettwäsche und Handtücher vom Anhänger aufs Boot zu bringen.
Am Montag habe ich meinen Bruder vom Flughafen in Faro abgeholt. Er hilft mir die Woche über hier an Board. Am Dienstag, also gestern, schlägt dann prompt das Wetter um, es regnet den ganzen Tag und wir können nicht wie geplant den Anhänger ausladen. Da alles Material, das ich hier auf dem Boot fürs arbeiten brauche noch im Anhänger ist, können wir auch sonst nichts tun.
Heute, Mittwoch, ist wieder Sonnenschein angesagt und wir verlassen die Mooring und fahren zum Steg. Zu Zweit haben wir den Anhänger in knapp 2 Stunden entladen und sind wieder zurück an der Mooring. Das Verstauen der 2. Hälfte meines Hausstandes gestaltet sich schwieriger als beim ersten Besuch, denn der Stauraum ist inzwischen ja von der ersten Ladung schon gut belegt. Aber irgendwie bekomme ich das schon unter, ich habe ja noch mehr als 2 Wochen Zeit, ehe ich wieder zurück nach Leverkusen muß. Solange mein Bruder hier ist, sind andere Arbeiten, die ich nicht alleine machen kann, wichtiger.

16.09.2021
Heute war ein anstrengender Tag, ich habe mich von meinem Bruder in den Mast hochziehen lassen und ein paar kleinere Reparaturen erledigt. Einige Kabelbinder waren dort abgegangen und die Saling benötigte einen Kantenschutz an den Stellen, an denen eine Leine gegen das dünne Blech schlägt. Einer der Scheinwerfer, die das Vorschiff und den Bereich vor dem Boot beleuchten,mußte ein wenig nachjustiert werden. Außerdem haben wir den gemäß Flaggenzertifikat notwendigen Schriftzug am Heck angebracht.
Das wichtigste heute war der Einbau der Lithiumbatterie von BOS. Das hat etwas länger gedauert als gedacht, da zunächst ein kleines Podest aus Holz befestigt werden mußte, um die Batterie daraufzustellen und mit einem Gurt zu sichern. Zum Abschluß des Tages waren wir noch an Land zum Abendessen und nun ist Schlafenszeit angesagt.

23.09.2021
Mein Bruder ist inzwischen wieder zu Hause angekommen und ich bin alleine auf der Mephisto, für weitere 10 Tage. Viele Kleinigkeiten wurden in den letzten Tagen erledigt. So auch der Griff am Kühlschrankdeckel, der mich genervt hat, weil er locker war. Er ist nun wieder fest und das war sehr viel mehr Arbeit als gedacht. Die Schrauben waren nämlich hinter der Isolierung versteckt und diese Isolierung wiederum war mit Silikon verklebt. Alles mußte erst mühsam auseinandergerissen und dann wieder sauber zusammengefügt werden. Weil das Silikon dick aufgetragen werden mußte, habe ich sicherheitshalber 30 Stunden gewartet, um sicher zu sein, daß es fest ist und hält.
Erledigt auch der Einbau einer zusätzlichen Schublade unter dem Esstisch, um mehr Küchenutensilien unterzubringen.
Die Leseleuchten in meiner Kabine wurden erneuert und auch in der Gästekabine wurden neue Leuchten angebracht.


Das Schöne an den zusätzliche eingebauten Lithiumbatterien ist, die bessere Nutzung von Elektrogeräten ohne Angst haben zu müssen die Batterien zu weit zu entladen. So kann ich die normale Kaffeemaschine nutzen und muß kein Wasser mit Gas heiß machen. Ich kann den Wasserkocher nutzen und muß auch das Wasser zum Geschirrspülen nicht mit Gas erhitzen. Es ist sogar möglich den Toaster zu benutzen ohne schlechtes Gewissen. Alles Ökostrom, von meinen Solarzellen und Windgenerator.
Und den fossilen Brennstoff Gas spare ich. Man bin ich grün 🙂
Und während ich hier schreibe, ist es dunkel geworden und ganz friedlich, nur etwas Musik weht vom Land herüber.

2.10.2021
Nun ist meine Zeit hier an Board wieder fast um, Morgen muß ich, mit Auto und Anhänger, zurück nach Deutschland fahren. Inzwischen ist fast alles verstaut, kleinere Arbeiten habe ich diese Woche noch erledigt und ich bin dabei wieder alles dichtzumachen, damit Mephisto weitere ca. 4 Wochen ohne mich unbeschadet übersteht. Sobald der Verkauf meines Hauses abgeschlossen ist, fliege ich nach Faro, Portugal, zurück – one way!
Immerhin habe ich meine Zeit auf einem Boot endlich etwas erweitern können, es sind diesmal 22 Tage gewesen. Die längste Zeit, die ich je auf einem Schiff verbracht habe 🙂
Diese Woche konnte ich auch schön genießen, ohne noch viel zu arbeiten. Die Arbeit geht weiter, wenn ich zurück bin. Dann fahre ich in die Marina hier in Portimao und erledige die letzten Arbeiten, vorerst. In der Hoffnung dann auch tatsächlich mal segeln zu können. Bisher bin ich noch nicht einmal wirklich segeln gewesen mit der Mephisto.


26.10.2021
Seit meinem letzten Artikel ist einige Zeit vergangen, ich weiß, aber erst ist nicht viel passiert und dann ging alles ganz schnell.
Ich starte einige Tage zurück, bei der Rückfahrt aus Portugal.
Die Fahrt war mehr oder weniger ereignislos. Begeistert war ich, wie die Fahrten zuvor, wieder von der Landschaft in Spanien. Die Hochebene in der Extremadura und der Gegend um Salamanca ist einfach wunderschön. Überrascht hat mich nur ein Anruf der Marina in Lagos, die mir mitteilte, daß sie nun doch einen Liegeplatz für mich freihaben. Das ist gut, denn die Marina in Lagos ist mitten in der Stadt, alles ist gut fußläufig zu erreichen und es ist dort auch was los. Portimao ist recht abgelegen und es ist kaum jemand auf der Straße zu sehen. Also gehe ich im November mit dem Boot für 30 Tage nach Lagos.
Geschafft habe ich die Fahrt diesmal in zwei langen Tagen, denn in Frankreich habe ich dieses Mal die Mautstraßen benutzt, um die schnellste Strecke fahren zu können. Das waren 85,-€ extra Kosten für etwa 4 Stunden weniger Fahrtzeit. Wohlgemerkt gilt das nur für die Fahrt mit dem Anhänger, weil ich den Geschwindigkeitsvorteil auf den Autobahnen (130 km/h) mit dem Anhänger ja nicht ausnutzen kann. Nur mit dem PKW ist man auf der Autobahn wesentlich schneller, als wenn man die Mautstraßen vermeidet.
Wieder zu Hause ging es weiter mit dem Ausräumen, denn da nun das Ende meiner Zeit in Leverkusen in Sicht ist, brauche ich auch immer weniger Dinge für den täglichen Bedarf. Auch vom Boot habe ich noch ein paar Sachen mitgebracht, denn da wird der Platz echt knapp.
In KW 41 kam dann schon die Info vom Notar, daß die Auflassung im Grundbuch eingetragen ist. Schneller als gedacht. Nun war die Bank dran, aber die hat leider in letzter Minute noch gepatzt. Falls ihr eine Finanzierung für eine Immobilie sucht, verirrt euch nicht zur Kreissparkasse Köln. Die ganze Abwicklung über wollten die alles ganz genau überprüfen und jedes noch so kleine Wörtchen, das im Grundbuch eingetragen war, wurde auf dessen Ursprung untersucht. Und weil ein Mitarbeiter ein Wort ausgelassen und nicht untersucht hatte, wurde dann die Zahlung so weit hinausgezögert, daß der Zeitplan zwischen den Käufern und mir in letzter Minute verschoben werden mußte. Nicht schlimm, aber einfach nervig.
Mein Auto konnte ich in der Zwischenzeit auch noch verkaufen, so hielt mich nichts mehr auf. Die Hausübergabe hat dann gestern reibungslos geklappt und ich bin mit dem Zug nach Mannheim gefahren. Der ICE brauchte gerade mal 90 Minuten für die Strecke, für die ich mit dem Auto 140 Minuten benötigte.
Nun bin ich bei meiner Schwester und meinem Bruder und dem Rest der Familie, um mich noch zu verabschieden.
Am Freitagmittag geht es dann mit dem Flieger von Frankfurt nach Faro und adios Deutschland.

Es geht voran

11.07.2021
So nach und nach kommt die Ausrüstung fürs Boot zusammen. Täglich ist bei mir einer der Paketdienste an der Tür, sei es mit einem etwas größeren Briefchen oder auch mit einem großen Paket. Von kleinen Dichtungen, über teure Elektronikteile bis zu größerem Zubehör ist alles dabei.

Anderes ist schon bestellt aber noch nicht geliefert, davon berichte ich dann später noch.
Ich habe mir auch die Zeit genommen mal wieder handwerklich tätig zu werden. Für die Küche habe ich mir ein Schränkchen zusammengebaut, um die Dinge des täglichen Gebrauchs griffbereit, aber dennoch aufgeräumt zu haben. Außerdem habe ich so mehr Stellplatz, denn meine Kaffeemaschine und meine elektr. Schneidemaschine will ich mit aufs Boot nehmen.
Inzwischen habe ich auch die Rufzeichenzuteilung der Bundesnetzagentur:
Rufzeichen: DH9037 / MMSI: 211826700
Falls ihr also mal zufällig mit eurer digitalen Seefunkstelle in meiner Nähe seid, ruft an :-).

29.07.2021
Und wieder ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg aufs Meer abgehakt.
In den letzten Wochen war ich mit dem Verkauf meines Hauses beschäftigt.
Erfreulicherweise hat diese Beschäftigung auch unmittelbar zum Ziel geführt.
Mein Haus ist verkauft!
Nun gilt es auch da den ganzen bürokratische Aufwand zu absolvieren, wie zuvor beim Kauf des Bootes. Allerdings dürfte es hier schneller gehen. Mit den Käufern habe ich die Übergabe des Hauses für den 30.09.2021 vereinbart, sofern bis dahin beim Notar alles abgeschlossen ist und alle Grundbucheintragungen etc. erledigt sind. Das wird dann auch das Datum sein, zu dem ich Köln / Leverkusen verlasse, nach 26 Jahren und 5 Monaten, die ich hier verbracht habe. Ein wenig Wehmut schwingt da dann doch mit.
Ich hoffe, ich kann auch noch einmal ins Büro zu den EX-Kollegen fahren, um mich zu verabschieden. Vorausgesetzt da ist wieder jemand im Büro und nicht alle noch im Home-Office!?
Seit Ende 2019 bin ich nun schon dabei meinen Hausstand zu verkleinern und alles zu verkaufen, zu verschenken oder zu entsorgen, was ich nicht mehr brauche. Die letzten Stücke stehen jetzt täglich, wenn es das Wetter zu läßt, vor meiner Haustür.

Jeder darf sich bedienen und mitnehmen, was er haben möchte.
Vieles ist einfach zu schade zum Wegschmeißen.

Endlich!

Es hat lange gedauert und nun ist es endlich so weit, ich habe das Boot in Portugal gekauft und seit dem 29.05.2021 gehört es offiziell mir.

Das Boot: die Mephisto, ist ein knapp 12 m langer Katamaran von Fountaine Pajot, eine Lipari 41 in Maestro Ausführung. Maestro ist die Eigner-Variante mit einem Rumpf für den Eigner (Schlafbereich und Badezimmer) und im anderen Rumpf befinden sich 2 Gästekabinen mit einem Gästebad.
Das Gutachten wurde am Mittwoch (26.05.2021) erstellt und hat keine gravierenden Mängel ergeben.
Erfreulich war, daß der Rumpf auch nach so langer Zeit im Wasser, etwa 15 Monate und ohne daß das Boot bewegt wurde, kaum Bewuchs hatte.

Das kann auch ganz anders aussehen, wenn etwas mit dem Unterwasseranstrich nicht in Ordnung war.

Nach dem Reinigen der Rümpfe strahlt das blaue Antifouling fast wieder wie neu und der Gutachter kann mit seiner Arbeit beginnen.

Wie ich meine hat der Gutachter einen guten Job gemacht. Nicht nur was das Unterwasserschiff angeht, sondern auch in den Motorräumen, in den Bilgen, den Kabinen und auch auf dem Mast, hat er sich alles gründlich angesehen. Also bin ich zuversichtlich, daß alles in Ordnung ist. Keine Osmose, keine De-Laminierung, keine kritischen Risse oder Brüche.
Natürlich gibt es dennoch jede Menge zu tun und bis das Boot so ausschaut wie ich es haben möchte, wird noch einiges an Geld hineinfließen. Die unschönen Alterserscheinungen, verschlissene Abdeckungen, abgegriffene Furniere, die nicht mehr schönen Sitzkissen etc., werde ich im Laufe der nächsten 12 Monate Stück für Stück ersetzen. Zumindest hat das keine Eile.

31.05.2021
Heute bin ich mit meinem Reisegepäck aus dem Apartment, in dem ich die letzte Woche gewohnt habe, ausgezogen und auf mein Boot eingezogen. Die Dinge, die der Vorbesitzer zurückgelassen hat, habe ich erstmal ausgeräumt, um sauber machen zu können und Platz für meine Sachen zu schaffen. Was ich davon noch behalten werde und was ich entsorge, entscheide ich später.
Glücklicherweise ist die Temperatur etwas zurückgegangen, nur noch 22°C statt 26°C, warm wird mir dennoch.

1.06.2021
Es wird spannend, denn um meinen Hausstand an Bord zu bringen (ca. 850 kg) muß ich die Mooring, an der ich liege und die nur mit dem Dinghi zu erreichen ist, verlassen und mit der Mephisto an einem Ponton-Steg anlegen. Mein erstes Manöver mit dem guten Stück und das natürlich alleine, was die Sache nicht einfacher macht. Also Leinen los, gemächlich an den Steg tuckern und wieder festmachen, theoretisch einfach. Praktisch diesmal auch, es hatte kaum Wind und so gab es auch keine Probleme, hat alles so geklappt, wie ich mir das vorgestellt hatte. Wenn man mit einem Boot dieser Größe alleine Unterwegs ist, ist das schon etwas anderes als mit Crew. Normalerweise steuert Einer, ein Anderer passt vorne auf und hält die Leine parat und hinten ein Weiterer mit Leine. Ist man alleine, kann man eben immer nur eines tun.
Aber jetzt fängt die Schlepperei an, vom Auto mit Anhänger sind es leider ca. 80 m bis aufs Boot, gut daß ich wenigstens eine Sackkarre dabei habe.
Und 3,5 Stunden später bin ich erledigt, der Anhänger leer und das Boot voll bepackt. Ich glaube ein paar der Zuschauer dachten an eine größere Expedition, auf die ich mich vorbereite.
Nun kommt der schwierige Teil, zurück an die Mooring. Warum schwierig?
Die Mooring sind in diesem Fall zwei Taue (weil Katamaran, zwei Rümpfe), deren eine Enden unter Wasser verankert sind und die ich mit deren freien Enden am Bug (das ist vorne) wieder befestigen muß. Die freien Enden schwimmen im Wasser und sind an Bojen befestigt, die ich mit dem Bootshaken auffischen muß. Erschwerend kommt noch hinzu, daß zwischenzeitlich der Wind aufgefrischt hat und ganz ordentlich über Deck bläst.
Um es kurz zu machen, es hat eine Weile gedauert (etwa 10 Anläufe), bis ich es geschafft habe vom Steuerstand nach vorne zu gehen und die Bojen mit dem Haken im Wasser zu erreichen, bevor mich der Wind wieder abgetrieben hat.
Für heute verstaue ich nur noch soweit meine Sachen, daß alles im trockenen ist, dann ist Feierabend.

2.06.2021
Der Tag beginnt nicht gut. Ich kann auf dem Boot zwar Kaffee kochen, habe aber vergessen auch Milch einzukaufen. Glück im Unglück, unter meinem schon in Deutschland vorsorglich eingekauften Proviant für’s Boot, ist auch eine Tüte Milchpulver. Bisher hatte ich das noch nicht probiert, aber jetzt ist genau der richtige Zeitpunkt dafür. Mit Wasser anrühren und schon gibts Milch. Schmeckt tatsächlich nach Milch. Ob 1,5 %, 3,5 % oder 10 % Fettanteil kann man einfach selbst bestimmen, durch die Menge an Pulver, die man dem Wasser zusetzt.
Ich kann mich zwischen den Kartons und Kisten kaum bewegen, deswegen muß nun alles möglichst sinnig verstaut werden. Rund 1600 kg darf ich zuladen, also bin ich zuversichtlich auch alles unterzubringen. Am besten natürlich so, daß ich es auch wieder finde, wenn ich es brauche.
Mit den Einzelheiten will ich niemanden langweilen. Nur so viel, am Abend hatte ich etwa 2/3 verstaut.
Das wichtigste heutzutage, das Internet, konnte ich auch abhaken. Ich habe einen Router installiert mit SIM-Karte und habe ab sofort wieder uneingeschränkt Zugang zum Rest der Welt.

3.06.2021
Da ich deutlich meinen Rücken spüre, lasse ich es heute langsam angehen. Nur noch das letzte Drittel des Gepäcks verstauen, den Rest des Tages nehme ich frei.
Es ist am Anfang schon seltsam auf einem schwankenden Boot zu wohnen. Besonders, wenn andere mit einem Motorboot vorbeifahren und ordentlich Wellen erzeugen. Als ich heute zum ersten Mal abends einen Film via Internet angeschaut und dabei völlig vergessen hatte, wo ich bin und plötzlich alles schwankte, dachte ich für einen Moment tatsächlich an ein Erdbeben.

5.06.2021
Gestern ist nicht viel passiert. Ich habe die Kammern im Vorschiff ausgeräumt, sauber gemacht und in neuer Ordnung wieder eingeräumt. Jetzt ist auf der Backbordseite Platz für Segel und Leinen und Steuerbord ist Platz für mein Werkzeug und auch die Waschmaschine soll da rein, denn die Kammer ist vom Eignerbad aus erreichbar. Auch im vorderen Stauraum in der Mitte, beim Anker und Wassertank habe ich aufgeräumt und einige Leinen von hier nach Backbord verstaut.
Heute ist der Sommer wieder zurückgekehrt, 27 °C und die Sonne brennt. Ich bin an Land um die Sachen, die ich entsorgen will, in den Anhänger zu laden und um einzukaufen. Damit der große Anhänger wenigstens ein wenig Gewicht hat und nicht vom kleinsten Windstoß umgekippt wird, nehme ich alles, was auf den Müll soll, wieder mit zurück nach Leverkusen. Außerdem nehme ich die drei 30l Wasserkanister mit, um Frischwasser an Board zu bringen. Glücklicherweise kann ich in Portimao, in der Nähe der Bootswerft alles auf einmal erledigen und auch noch im Segelladen ein paar Ersatzteile einkaufen.
Für 1,- Euro läuft das Wasser 180 Sekunden, das reicht, um meine 90 Liter abzufüllen. Gleich gegenüber ist ein Lidl, allerdings ist das ein Laden wie ich ihn in Deutschland von Lidl noch nicht gesehen habe. Sehr große Auswahl, riesige frische Theke und in den Tiefkühltruhen gibt es verschiedene Meeresfrüchte in loser Schüttung zum selbst abwiegen, wie bei uns Nüsse.
Wieder zurück auf dem Boot schaue ich mir noch einen Teil der Stauräume in den Rümpfen unter den Bodenbrettern an. Überraschung! Ich finde immer wieder neue Ausrüstungsreste der Vorbesitzer, diesmal zwei Rettungswesten und eine Sicherungsleine. Die Sicherungsleine ist einwandfrei, bei den Rettungswesten bin ich mir da nicht so sicher. Sobald ich Zeit habe, schau ich mir die erst einmal genauer an.
Obwohl es tagsüber sehr warm wird, ist es am Abend und Nachts recht kühl hier. Lange gemütlich draußen sitzen is nich, zumal der Wind Abends ordentlich zulegt.
Für heute war’s das und Morgen mach ich nicht viel, es ist ja Sonntag. 🙂

9.06.2021
So langsam fühle ich mich wohl an Board und versuche auch, trotz der zu erledigenden Arbeiten, es als Urlaub anzusehen. Die Temperaturen liegen über 30 °C und auch Abends ist es jetzt noch warm. Fertig werde ich eh nicht, dazu ist zu viel zu tun. Das muß dann eben warten bis ich im Oktober oder November zurückkomme, nachdem ich einen Käufer für mein Haus habe. Aber die Zeit bis dahin wird lang werden und ich hoffe das nun einmal reaktivierte Boot wird nicht wieder in einen Dornröschenschlaf verfallen.
Ach ja, die gefundenen Rettungswesten habe ich entsorgt, die waren von 2010, der Auslösemechanismus wäre bis 2015 gut gewesen, dem würde ich nicht mehr vertrauen wollen. Da benutze ich lieber meine eigenen Rettungswesten.
Ende nächster Woche bin ich wieder in Leverkusen und dann gilt es den Papierkram in Deutschland für das Boot zu erledigen.

13.06.2021
Das Meiste von dem, was ich bei meinem ersten Besuch auf dem Boot erledigen wollte, ist geschafft. Meine Sachen sind erst einmal verstaut. Ich werde allerdings noch einmal umräumen müssen, den von außen ist deutlich zu sehen, daß die Rümpfe vorne weiter im Wasser liegen als hinten. Es muß Gewicht vom Bug zum Heck verlagert werden.
Ich habe heute das Funkgerät ausgebaut, damit in Deutschland die neue MMSI Nummer einprogrammiert werden kann, sobald ich sie habe. Im digitalen Funk ist die MMSI Nummer so etwas wie die Schiffskennung, mit der eine eindeutige Zuordnung möglich ist. Auch die EPIRP (Notfunkbake) bekommt die neue MMSI Nummer. Leider kann ich das nicht selbst machen. Dazu muß das Funkgerät und die EPIRP in eine entsprechende Werkstatt.

14.06.2021
Gegen Mitternacht werde ich von Stimmen direkt am Heck aufgeschreckt. Ich war gerade dabei einzuschlafen. Ein Blick aus der Luke und ich sehe erstmal nichts, duster. Schnell die Taschenlampe gegriffen und noch mal herausgeschaut zeigen sich zwei Fischer am Heck am Werk. Mit schwachem Englisch erklären sie mir: we have problem with net.
Also anziehen und raus zu ihnen um zu sehen was los ist. Die Fischer haben mit einem Schleppnetz zwischen den vor Anker liegenden Booten gefischt und dabei ist ihnen ihr Netz in meiner Schraube und Ruder hängen geblieben.
Das ist sehr ärgerlich! Ein Netz in der Schraube kann großen Schaden anrichten.
Die Beiden haben nicht einmal ein Messer dabei um es loszuschneiden. Nach längerem hin und her, kappen der einen Leine, ziehen an der anderen, stochern mit dem Bootshaken, wieder ziehen und noch mehr stochern kommt das Netz endlich frei. Ich kann nur hoffen, daß nichts mehr an der Schraube festsitzt. Wahrscheinlich werde ich im Herbst, bevor ich den Motor anwerfe, erst einmal auf Tauchstation gehen und mir das Unterwasserschiff ansehen. Nicht nur wegen des Netzes, sondern auch wegen des Bewuchses an den Einlaßöffnungen zur Motorkühlung. Das war auch ein kritischer Punkt bei der Inbetriebnahme des Bootes zur Erstellung des Gutachtens. Auf der Werft konnte man sehen, wie stark die Einlässe zugewachsen waren, nachdem das Boot ein Jahr an der Mooring gelegen hatte.
Die 3 Fische, die mir die Fischer anboten mußte ich leider dankend ablehnen, denn am nächsten Morgen würde ich ja nach Deutschland aufbrechen.

16.06.2021
Ich bin wieder auf der Rückreise nach Deutschland. Der schönste Teil der Strecke ist in Spanien, gute Autobahnen, keine Maut und eine grandiose Landschaft. Die Hochebene um Salamanca herum (auf 800 bis 900 m Höhe) ist wirklich eine Reise wert. Hier gibt es sogar Skigebiete. Schade, daß ich nicht die Zeit habe mir das näher anzusehen. Manches erinnert mich an den Westen der USA.

18.06.2021
Gestern, Donnerstag, bin ich zu Hause angekommen. Ich habe nur schnell alles abgeladen und in meiner Garage verstaut und bin noch Einkaufen gefahren, um meinen Kühlschrank wieder aufzufüllen. Zu Hause habe ich schließlich kein Milchpulver 🙂
Heute habe ich dann direkt den ganzen Schrott vom Boot entsorgt und den Antrag für den Meßbrief für die Mephisto geschrieben. Mit dem vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) ausgestellten Meßbrief kann ich dann die Registrierung des Bootes im Seeschifffahrtsregister des Amtsgerichts Mannheim beantragen. Mannheim deshalb, weil Mannheim der Heimathafen der Mephisto sein wird.



28.06.2021
Die letzten Tage habe ich damit verbracht im Internet die Dinge zu suchen, die ich noch fürs Boot brauche.
Das sind kleine Sachen wie Haken, Gummidichtungen, Impeller für die Motorkühlung oder neue Backbleche für den Ofen. Die alten sehen nicht mehr gut aus.
Das sind mittel große Sachen wie Lifebelt, Glasfasermatten und Epoxydharz, Spanngurte oder Feststoffrettungswesten.
Und das sind größere Sachen wie Notstromaggregat, Luftkompressor, elektrisches WC und Waschmaschine.
Da kommt noch einiges zusammen, was ich als Reparatur-, Ersatz- oder Neuteile benötige. Und daraus ergibt sich auch noch eine Menge Arbeit am Boot, bevor ich tatsächlich mal lossegeln kann.
Nach der langen, langweiligen Zeit zu Hause, angefüllt mit Nichtstun oder zumindest nichts Vernünftiges tun, ist das aber eine willkommene Abwechslung.
Wie sieht es so bei euch mit dem Impfen aus?
Ich habe Ende der Woche endlich einen Termin bekommen, für die 1. Impfung, im August ist dann die 2.. Ich hatte schon befürchtet, es könnte passieren, daß ich ungeimpft das 2. Mal nach Portugal fahren muß. So ist es sicherer, wenn ich vielleicht ende des Jahres wieder in den Süden fahre, mit der 2. Hälfte meines Hausstandes.

Gutachten

Alle Politiker haben es immer wieder wiederholt: Licht am Ende des Tunnels

Und tatsächlich, auch bei mir gibt es das, Licht am Ende des Tunnels. Frankreich hat seinen Lockdown gelockert und Spanien hat keinen neuen verhängt. Somit ist der Weg frei um nach Portugal zu fahren.
Auch die Engländer dürfen wieder Reisen, eingeschränkt immer noch, aber Portugal ist eines der Ziele, die wieder angeflogen werden dürfen.
Daraus ergibt sich, daß am 26. Mai nun endlich das Gutachten erstellt werden soll. Der Eigentümer, der Gutachter, die Werft und ich haben diesem Datum zugestimmt. Alle vereint. Yippie Yah Yeih Schweinebacke …

Also fahre ich zum Pfingstwochenende nach Portugal und hoffe darauf, daß mit dem Katamaran alles in Ordnung ist und ich ihn tatsächlich kaufen kann. Dann kann ich gleich die erste Hälfte meines Hausstandes, die ich auf dem Anhänger mitschleppe, auf das Boot verladen und einräumen (mein armer Rücken). Wenigstens ist es in Portugal trocken und warm, 26°C.
Allerdings bleibt kaum Zeit die Sonne dort unten im Süden zu genießen. Zum einen muß ich hier noch den Papierkram erledigen, Meßbrief erstellen, dann das Boot im Schiffsregister eintragen lassen und Funklizenz beantragen. Zum anderen muß ich mich dran machen mein Haus zu verkaufen. Ich hoffe, das geht schneller als der Bootskauf.

Ostern

Samstag 3. April 2021

Allen Lesern hier ein frohes Osterfest 2021, last es euch gut gehen und genießt die Sonne.

Die Zeit vergeht und für mich ändert sich im Moment nicht viel. Ab nächster Woche könnte man wieder nach Portugal einreisen. Ja – könnte – denn nun ist Frankreich im Lockdown, mit Ausgangssperre und allem was dazugehört. Da der Weg nach Portugal eben durch Frankreich führt, heißt es erneut: warten.

Es würde mich nicht wundern, wenn als nächstes, natürlich erst nachdem Frankreich wieder offen ist, Spanien in den Lockdown geht. Aber ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, daß die Impfungen endlich Wirkung zeigen. Also wird auch der Monat April im Jahre des Herrn 2021 noch nicht die Erfüllung meiner Hoffnungen bringen.
Meine Couch wird so langsam unbequem und der Bezugsstoff löst sich in seine Bestandteile auf. Schließlich ist sie nun schon fast 1 Jahr überfällig.
Na eigentlich ist sie schon seit 5 Jahren überfällig, aber als ich den Entschluß faßte meinen Haushalt in Deutschland aufzulösen, war ich zuversichtlich, daß sie bis 2020 noch gut durchhalten würde. Wer dachte damals schon an eine Pandemie?

Ich bastle noch ein wenig an der Webseite herum und sobald es wirkliche Neuigkeiten gibt, lasse ich euch das wissen. Vergesst nicht euch in meinem neuen Gästebuch zu verewigen. Die verloren gegangenen Einträge tun mir leid.
Ich werde versuchen, daß bei meinen Arbeiten keine Einträge mehr verloren gehen.

Kein Karneval

Mittwoch 24. Februar 2021

Schon wieder ist ein Monat vorbei und es ist nichts Wesentliches passiert, außer vielleicht der Ausfall von Karneval in Köln.
Das allerdings ist bemerkenswert, denn so etwas gab es schließlich das letzte Mal 1940 – 1945.

In Portugal sind die Grenzen dicht und es herrscht eine Ausgangssperre. Selbst wenn die Werft arbeiten würde, helfen würde mir das nichts, denn ich kann nicht hinfahren.
Dafür verbessert sich täglich mein Spanisch und meine alten Unterlagen, die mein Leben der letzten 35 Jahre widerspiegeln, werden weniger. Ich bin froh, daß ich einen großen Kamin habe. Der mußte schon viel Papier schlucken und in Asche verwandeln. Auch der Inhalt meines Kleiderschranks hat sich merklich verkleinert. Ein Teil ist verpackt und wartet darauf nach Portugal zu reisen. Ein großer Teil ist bei der Kleidersammlung gelandet. Ein dritter Teil liegt noch im Schrank, da ich ja auch hier immer noch etwas zum Anziehen brauche. Mal sehen wie lange noch.
Ist schon überraschend was sich über die Jahre so an Ballast ansammelt. Aber ich muß auch gestehen, daß ich den letzten Umzug nicht zum Ausmisten genutzt hatte. Ich habe hier im Haus ja genug Platz und konnte alles aufbewahren.

So, da heute auch wieder die Sonne scheint, sorge ich noch ein bisschen für Bewegung und frische Luft.
Mit einer Reise in den Süden rechne ich im Moment eher erst Ende März.

Bleibt gesund!

Ich hasse Corona

Mittwoch 27. Januar 2021

Ich weiß nicht, ob sie es schon wußten, … aber … ich hasse Corona!

Hat man ein Hindernis endlich überwunden, steht schon das nächste vor der Tür.

Der Vertrag ist nun vom Verkäufer und von mir unterschrieben und ich warte darauf die bestätigte Kopie per Email vom Makler zu bekommen. Durch diese ganzen Verzögerungen des Maklers und des Eigners jedoch, hat sich die Corona-Pandemie in Portugal so weit verschlimmert, daß das ganze Land in den Lockdown versetzt wurde. Deshalb geht im Moment mal wieder nix.

In Portugal ist wohl nur noch offen, was zum Leben notwendig ist. Der Gutachter jedenfalls kann nicht arbeiten. Das wird mindestens bis Mitte Februar so bleiben. Bis dahin kann ich weiterhin zu Hause bleiben und mich mit packen, aussortieren und lesen beschäftigen.

Eigentlich könnte ich mich so jetzt auf Karneval freuen, den ich noch hier in Köln feiern könnte. Aber, da war doch noch was – ach ja, richtig, Karneval fällt ja auch aus – wegen Corona.

Aber ich will mich nicht beklagen, mir geht es ja noch gut. Ich bin gesund, ich muß nicht mehr mit Vorgesetzten oder Kollegen über selbstverständliches diskutieren und ich habe viel Zeit meinen Haushalt aufzulösen. Es gibt auch einiges, das ich schon neu eingekauft habe, wie z.B. Rettungswesten, ein Klappfahrrad und Signalflaggen. Vielleicht klappt’s ja auch noch mit dem Boot dazu.

Übrigens freue ich mich auch über Einträge in meinem Gästebuch. Bisher wurde das leider viel zu wenig genutzt.

Bleibt gesund!

Weihnachten

Mittwoch 23. Dezember 2020

Tja, weil eben nichts sicher ist, bin ich auch nicht in Portugal, sondern immer noch in Leverkusen.

Die erste Fassung des Kaufvertrags mit einem Datum im Januar hatte ich bekommen. Der Vertrag war so aber von meiner Seite nicht akzeptable. Plötzlich hatte das Vertragsformular die Fassung von 2013, statt die aktuelle Fassung von 2018 und auch die Inventarliste zeigte nicht das, was ich erwartet hatte. Also wieder ohne Unterschrift zurück an den Makler mit meinen Korrekturen. Der Termin für den Gutachter war nun, von meiner Seite, in der ersten oder zweiten Januarwoche angesetzt. Das schien auch realistisch, sowohl Werft als auch Gutachter waren verfügbar. Aber dann kam wieder Corona dazwischen. Das mutierte Virus aus England machte jede Planung zunichte, denn der Eigner sitz ja nun in England fest und kann nicht absehen, wann er wieder reisen kann. Für die Reservierung des Travel Lifts (das ist der Kran, der das Boot aus dem Wasser hievt) brauche ich 14 Tage Vorlaufzeit. Der hätte vor Weihnachten reserviert werden müssen und das war nun nicht mehr möglich. Da die Werft geschlossen ist, bis 4. Januar, tut sich bis dahin schon mal nichts mehr.

Ich werde also weiter hier zu Hause auf- und ausräumen, meine Sachen verpacken oder für den Sperrmüll aussortieren. Nebenbei lese ich viel und lerne Spanisch, in der Hoffnung es auch mal sprechen zu können.

Ich wünsche allen ein schönes, besinnliches Weihnachtsfest. Haltet euch an die Kontaktbeschränkungen und bleibt gesund, so geht das am schnellsten vorbei.

Einen guten Rutsch ins neue Jahr. Last es euch gut gehen.

Vertrag

Dienstag 24. November 2020

Nun habe ich zwar ein Boot gefunden, das ich kaufen möchte, aber Corona verhindert auch das. Zumindest im Moment.
Der englische Makler hat mich wissen lassen, daß wegen des Lockdown in England im Moment nichts geht. Dazu muß man wissen, der Vertrag zum Kauf des Bootes ist nicht einfach nur ein Kaufvertrag, wie z.B. bei einem Auto bei uns. Der englische Vertrag zum Kauf eines Bootes ist ein umfangreiches Werk, das den ganzen Prozeß beinhaltet, der zum Kauf führt. Darin wird Schritt für Schritt alles festgehalten und vorausgeplant. Es ist z.B. festgelegt, wie lange nach Vertragsunterzeichnung die Anzahlung geleistet werden muß, wann das Gutachten erstellt wird und wie lange nach dem Gutachten Zeit ist, den Kauf zu vollziehen oder zurückzutreten. Tja, die Engländer sind eben ein Seefahrer Volk, das so etwas genau ausgearbeitet hat. Und da im Moment der ganze Zeitplan gar nicht vorherzusehen ist, kann auch kein Vertrag geschlossen werden.

Ich bin in den letzten Wochen damit beschäftigt meinen Hausstand zu verkleinern. Es gibt da jede Menge Dinge, die nicht mehr benötigt werden und auf den Müll wandern. Allerdings geht das nur in kleinen Schritten, schließlich sind sie Bestandteil meiner Vergangenheit und ich hänge an meiner Vergangenheit. Sie hat mich zu dem gemacht, der ich heute bin.
Ein Großteil meiner Sachen ist auch schon für den Umzug verpackt. Ich hoffe also es wird was mit dem Kauf, sonst muß ich meine Klamotten wieder auspacken. Im Moment habe ich noch die Hoffnung, daß ich vor Weihnachten mit Auto und Anhänger nach Portugal fahren kann, um das Boot in Besitz zu nehmen. Aber in diesen Zeiten ist ja nichts sicher.

Portugal

Donnerstag 22. Oktober 2020

Die Reise nach Portugal hat sich tatsächlich gelohnt. Ich habe dort eine Lipari 41 gefunden, Baujahr 2010, die mir gut gepflegt erscheint. Das Boot ist zwar 2 – 3 Jahre älter als mir lieb ist, aber bei gebrauchten Sachen kann man eben nur kaufen, was auch auf dem Markt ist und dafür ist der Preis eben auch recht günstig. Ob es aber hält, was ich mir erhoffe, muß nun erst einmal ein Gutachten beweisen. In den nächsten 2 Wochen kann ich das hoffentlich organisieren. Ein kleines Problem ist noch der Nachweis über die bezahlte EU-Umsatzsteuer. Der Eigner sucht noch das Originaldokument und hat im Moment nur eine Kopie davon. Ich weiß aber, daß zumindest die deutschen Behörden nur Originale akzeptieren. Es geht schließlich um 40.000,- – 45.000,- Euro, falls ein Land die kopierten Dokumente nicht akzeptiert und ich das Nachzahlen müßte.
Ich hoffe das wird was, denn im Moment, bei den steigenden Corona-Fallzahlen, würde ich nicht wieder in den Süden fliegen wollen.

Corona 2

Montag 28. September 2020

Toll, ich habe inzwischen Leute getroffen, die mir von meiner Webseite erzählt haben. Was ich hier schreibe wird also tatsächlich gelesen, ich bin begeistert. Deshalb, obwohl es noch nicht viel Neues gibt, hier ein update.

Nun gehen die Ansteckungszahlen gerade wieder in die Höhe. Ausgerechnet Frankreich und Spanien, mein bevorzugtes Gebiet zur Bootssuche, ist nun Risikogebiet.
Dumm gelaufen.

Also steige ich wohl doch in einen Flieger, nach Portugal.
Portugal ist noch kein Risikogebiet, bzw. nur die Gegend um Lissabon und da will ich nicht hin. Ich fliege in den Süden, an die Algarve. Dort ist wieder ein interessantes Boot zum Verkauf und 2500 km sind eben doch zu viele um sie mit dem Auto zurückzulegen. Vielleicht habe ich ja Glück und das Boot sieht tatsächlich so aus, wie auf den Fotos.

Daumen drücken.

Italien

Dienstag, 28. July 2020

 Nach monatelangem Stillstand hatte ich das Gefühl endlich etwas tun zu müssen, um meinem Ziel näher zu kommen. Als ich meinen Job aufgab, war es schließlich nicht mein Ziel zu Hause zu sitzen und Bücher zu lesen. Wenn ich das auch durchaus genießen kann.
Mein Ziel war es, ein Boot zu kaufen und darauf zu leben, um so die Welt zu bereisen. Weit weg von meinem früheren Arbeitsplatz und der Leverkusener Brücke, die auf dem Weg ins Büro und nach Hause, zehnmal pro Woche, Nerven kostete.
Um das tun zu können, gilt es allerdings zunächst das geeignete Boot zu finden. In der momentanen Corona-Situation, erscheint es mir noch immer nicht sicher zu sein, in einen Flieger zu steigen. Natürlich möchte ich mich nicht mit COVID-19 anstecken, aber ich möchte auch nicht plötzlich in Quarantäne geraten, weil einer der Passagiere positiv getestet wurde. Deshalb suchte ich mir zuerst ein Boot in Norditalien zur Besichtigung aus, weil ich das im Auto erreichen konnte.
Gut, 10 Stunden Fahrt ist auch nicht gerade um die Ecke, aber machbar. Um es kurz zu machen, das Boot war ein Reinfall. Die Bilder, die der Makler im Internet veröffentlicht und mir geschickt hatte, waren 4 oder 5 Jahre alt. Der Eigner hatte sich seit 2 Jahren nicht mehr in der Marina blickenlassen, sich nicht darum gekümmert und das Boot war vergammelt.

Nur ein Beispiel für den Zustand des Bootes.
Das ist ein Bild, das ich vom Makler bekommen habe.
Der Tisch sieht eigentlich einwandfrei und in Ordnung aus.

So sah der Tisch tatsächlich aus, als ich mir das Boot angesehen habe.
Nicht mehr zu gebrauchen.

Klar kann man das alles reparieren und vielleicht einen guten Preis aushandeln, aber daran bin ich nicht interessiert. Ich will segeln und nicht erst einmal Monate damit verbringen das Boot zu reinigen und instand zu setzen.
Also geht meine Suche weiter. Da gerade die Ansteckungszahlen wieder nach oben gehen, werde ich die nächste Besichtigungstour allerdings ein wenig nach hinten schieben.

Bleibt gesund!

Corona

Mittwoch, 27. Mai 2020

Obwohl nicht direkt von dem Virus betroffen, hat es doch meinen Zeitplan kräftig durcheinander gebracht. Meine Planung hat sich um 6 – 10 Monate verzögert.

Also derzeit noch ohne Boot, aber ich hoffe es klappt im Herbst und ich finde etwas Passendes.

Stay tuned!